Die Herkunft des Namens
Schultheiß [ahdt. "Leistung Befehlender], Schulze [spätmhdt.], lat. scultetus:
1. städtische Gerichts- und Gemeindeverfassung: dem städtischen Rat gegenüber Beauftragter des Landes- bzw. des Grundherren zur Ausübung der Verwaltungshoheit und Rechtspflege (lat. praeco urbis); in Thüringen und Sachsen im 12./16. Jh. häufiges, z. T. erbliches Amt. Im 15./16. Jh. wurde es weitgehend zugunsten der herrschaftlichen Amtsleute sowie Stadt- und Landrichter eingeschränkt oder beseitigt.
2. dörfliche Gerichts- und Gemeindeverfassung: seit dem 12. Jh. häufig nachweisbares Amt (Dorf-Schulze). Ursprung (schon in den Volksrechten des 5./7. Jh. auftretend) und Stellung vor dem 16. Jh. werden in der Forschung kontrovers diskutiert. Bereits die Verbreitung im 13. Jh. zeigt starke Unterschiede in Kompetenz, Amtsdauer und Erblichkeit. Im Rahmen der Ortssiedlung (10., 12./14. Jh.) wurden z.B. in Sachsen, der Lausitz, Mecklenburg Erb-Schulze (Erbschulze) eingesetzt, wobei das Amt an Familie oder Güterbesitz gebunden war. Im Altsiedelgebiet (s. a. deutsche Sprache) und Ostthüringen wurde der von der Herrschaft eingesetzte Amts-Schulze (lat. centgreve) mit oft lebenslänglicher Amtsdauer, im Raum Altenburg - Zeitz durch flämische Siedler der jährlich wechselnde Schulze üblich. Seit dem 15. Jh. erscheint der Begriff Schulze in verschiedenen Regionen (z. B. Sachsen) durch Richter verdrängt, wobei der im Patrimonialgericht tätige Richter öfters auch den Titel Gerichts-Schulze trug. Ursprünglich wohl die Teilnahme an Landgerichten, die Einnahme von Steuern und Leistungen sowie verschiedene Aufsichtsrechte (u. U. noch zugleich für den Bereich mehrerer Dörfer und regional differenziert); erkennbar seit dem 16.Jh. wurden ihm durch die Landesherrschaft zunehmend Aufgaben aus der Dorf- und Gemeindeverwaltung übertragen, die ehemals von den eigentlichen Amtsträgern der Nachbarschaft (Heimbürge) erfüllt wurden. Damit schwand der Dualismus zwischen herrschaftlichen und genossenschaftlichen Amtsträgern (vgl. Baumeister). Aus der Rechtspflege war der Schulze (bzw. der Dorfrichter) damit weitgehend herausgelöst. Als Schulze wurde er im 17./19. Jh. weitgehend der Dorfvorsteher (s. a. Vorstand) im Sinne des späteren Bürgermeisters. Auf die Art der Einsetzung (durch herrschaftlichen Beschluß bzw. Bindung an ein Lehngut) verweisen die selteneren Begriffe Lehn- bzw. Setzschulze.
Die Vornamen der SCHULZES
Gottfried – althd.: Gott u. Friede
Klara – lat.: die Glänzende, die Helle, die Leuchtende
Louis - franz. F. v. Ludwig, altd: berühmt und Kampf, Krieg, d.h. berühmter Krieger, einer der Ruhm und Kampf liebt
Auguste – lat.: die Erlauchte, Erhabene
Arno - Kf. v. Arnold, altd: mächtig wie der Adler
Flora, Frieda – lat.: die Blüte, die Blume; Kf. v. Zusammens. m. "Friede-" u. "-friede"
Hermann - Heer u. Mann, Mensch
Pauline - Erweiterung v. Paula, lat.: klein
Emil - entlehnt v. dem franz. Emile, abgeleitet v. lat.: aus dem Geschlecht der Aemilier, der Eifrige
Albin - Nf. v. Albwin o. zu lat.: weiß
Bruno - Kf. v. Zusammensetzung mit "Brun-" z.B. Brunhard - althd.: braun, stark, fest
Lina - Kf. v. Zusammensetzung m. "-lina"
Hulda - althdt. gnädig
Anna – hebr: die Begnadete, weibliche Form des alten deutschen männlichen Vornamens Anno
Friedrich, Johann - althd: Friede u. mächtig, Herrscher; Kf. v. Johannes, hebr: Jahwe ist gnädig
Sophie - griech.: die Weisheit
Minna - Kf. v. Wilhemina, weibl. F. zu Wilhelm; althdt.: Wille, Wunsch u. Schutz
Ida - Kf. v. Zusammens. m. "Ida-" u. "Idu-", Kf. des heute nicht mehr gebräuchlichen althochdeutschen Namens Iduberga = Patronin der Arbeit
Ivan - Nf. v. Iwan, russ. F. v. Johannes, hebr: Jahwe ist gnädig
Willy - engl. Kf. v. William, Kf. v. Zusammens. m. "Wil-" bes. Wilhelm, Wille, Wunsch, Verlangen, Helm, Schutz, willensstarker Kämpfer
Hedwig - althdt.: Klampf u. Kampf
Herbert - Heer u. glänzend
Gertrud - Nf. v. Gertraud, althdt.: Speer u. Stärke
Rosa – lat.: die Rose
Marianne - Doppelname aus Maria, hebr. aramäisch: die Schöne u. Anna, hebr: die Begnadete weibl. F. des alten deutschen männlichen Vornamens Anno
Hildegard - althdt.: Kampf u. Schützerin
Wolfgang - althdt.: Wolf u. (Waffen)gang
Erika - weibl. F. zu Erik, Erich altsächsisch: Recht u. mächtig
Günter - neuere Schreibweise für Gunther u. Günther - Kampf u. Herr
Hannelore, Rosmarie - aus Hanna, Kf. v. Johanna hebr: Er (Gott) ist gnädig) u. Eleonore, arabisch: Gott ist mein Licht; aus Rose (lateinisch: die Rose) u. Maria, hebr. aramäisch: die Schöne
Eberhard - althd.: Eber u. stark, fest
Birgit - nordische F. v. Brigitte, kelt. die Erhabene
Petra - weibl. F. zu Petrus; lat.: der Fels
Hilke - niederdt. Kf. v. Zusammens. m."Hil-" u. "Hilde-" z.B. Hildegard
Frank - der Franke, Freie, urspr. amerikanischer. u. schw. Beiname
Uwe - friesische Kf. Ursprung ungeklärt
Heike - niederdt. u. fries. Kf. v. Heinrike, Nf. v. Heinrike weibl. F. zu Heinrich, althdt. daheim u. Herrscher
Brit – Kf. v. Brigitte, kelt.: die Erhabene
Vanessa - engl. Vorname; Erfindung v. J. Swift, bezeichnet eine Schmetterlingsfamilie
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